Safer Sex: So schützt du dich vor STI und HIV

Jeder Mensch möchte seine Sexualität in vollem Maße ausleben. Das kann man auch, wenn man Praktiken für Safer Sex nutzt und auf diese Weise das Risiko von sexuell übertragbaren Infektionen (STI) und HIV verringert.

STI sind auf dem Vormarsch

STI? Mich betrifft das nicht.

Das ist der klassische Gedanken vieler Menschen, insbesondere jener, die sexuell sehr aktiv sind.

Untersuchungen zeigen aber, dass Syphilis und Co. in Deutschland und anderen Teilen der Welt auf dem Vormarsch sind.

Meldezahlen zufolge sind die am meisten betroffenen Gruppen für STI homosexuelle Männer, heterosexuelle Erwachsene sowie Jugendliche.

Dabei sei gesagt: Es handelt sich um Hauptbetroffenengruppen, welche nicht mit Risikogruppen verwechselt werden dürfen. Letztere verhalten sich nämlich riskant.

Nachfolgend ein Überblick über die häufigsten STI der drei genannten Gruppen:

  • Homosexuelle Männer: Tripper, Syphilis, Chlamydien-Infektionen
  • Heterosexuelle Erwachsene: Chlamydien-Infektionen, Candidose, Tripper, Trichomonaden
  • Jugendliche: Chlamydien-Infektionen, HPV-Infektionen

Safe Sex kann allen drei Gruppen helfen, sich gegen STI zu schützen.

HIV: STI erhöhen Ansteckungsgefahr

HIV ist ein Teil der sexuell übertragbaren Infektionen, jedoch nimmt diese Krankheit eine Sonderstellung ein.

Grundsätzlich erhöhen STI das Risiko, an HIV zu erkranken – und zwar aus zwei Gründen: STI führen zu Reizungen, Verletzungen und Entzündungen der Genital-, Mund- sowie Darmschleimhaut.

Die Schleimhäute funktionieren also schlechter und HIV hat leichtes Spiel.

Durch die Entzündungen und Reizungen gelangen aber auch Immunzellen leichter in die Schleimhäute; diese nehmen HIV auf und geben es an andere Personen weiter.

Die Übertragung von HIV erfolgt genauso wie jede andere STI bei Sex ohne Verhütung. Schützen kannst du dich also, indem du Safer Sex praktizierst.

Safer Sex – so schützt man sich

Mit Kondom vor STI und HIV schützen

Safer Sex ist, wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, ein verantwortungsvolles Verhalten beim Geschlechtsverkehr. Ziel ist es, eine Infektion mit STI zu vermeiden.

So kannst Du sicheren Geschlechtsverkehr mit jedem denkbaren Sexpartner haben:

  • vermeide, dass Sperma, Blut, Scheidenflüssigkeit oder Darmsekret in den Körper des Partners gelangen
  • verwende beim Eindringen in den Körper des Partners immer ein Kondom
  • praktiziere Oralverkehr bei der Frau nur mit Dental Dams oder Kondomen beim Mann beziehungsweise verzichte auf ihn komplett

Natürlich kannst Du auch das Risiko vor STI reduzieren, wenn du deinen Sexualpartner nicht häufig wechselst. Es spricht vieles dafür, eine Affäre zu haben, bei der man sicher ist, dass die Sexpartnerin oder der Sexpartner keine Krankheiten hat.

Lies auch: Die richtige Kondomgröße bestimmen – so geht’s

Safer Sex bedeutet Hygiene

Nicht nur Kondome und das korrekte Verhalten beim Sexualakt ist Teil von Safer Sex. Hygiene ist genauso wichtig.

Wasche deinen Körper täglich und bestehe darauf, dass dein Partner vor dem Sex eine Dusche nimmt. Doch auch scheinbar banale Dinge wie ein regelmäßiges Händewaschen, vor dem Essen und nach dem Geschlechtsverkehr, reduzieren das STI-Risiko.

Große Vorsicht beim heißen Geschlechtsverkehr an ungewöhnlichen Orten: Ob auf der Toilette oder im Park – hygienisch sind diese Orte nicht.

Fans von Sexspielzeugen sollten diese gründlich reinigen. Besser ist es, spezielle Kondome ohne Reservoir zu nutzen.

5 Mythen und Irrtümer über Safer Sex

Über den Schutz vor Geschlechtskrankheiten gibt es zahlreiche Mythen und Irrtümer. Folgende sind besonders verbreitet:

  1. Kranke Menschen kann man leicht identifizieren: Das ist falsch, Geschlechtskrankheiten sieht man Menschen nicht an.
  2. Junge Menschen sind selten infiziert: Falsch, denn junge Partner können genauso ungeschützt Sex haben wie ältere Sexpartner.
  3. Bei Analverkehr gibt es kein Risiko, sich zu infizieren: Erneut falsch, da Viren in der Darmschleimhaut zu finden sind.
  4. Bei einem Quickie kann man sich nicht infizieren: Die Dauer des Geschlechtsverkehrs hat durchaus einen Einfluss auf das Infektionsrisiko. Dennoch können auch bei Quickies Krankheiten übertragen werden.
  5. Geschlechtspartner sagen offen, dass sie krank ist: Viele infizierte Menschen wissen über ihre Krankheit nicht Bescheid. Wenn sie es wüssten, würden sie auf ein Kondom nicht verzichten.

Noch einmal: Kondome sind die effektivste Methode, um sich vor Geschlechtskrankheiten zu schützen. Verzichte nicht auf das Gummi!

Safe Sex bei Sexdating besonders wichtig

Safer Sex mittels Kondom ist beim Sexdating mit wechselnden Sexpartnern besonders wichtig

Ob heterosexuell, homosexuell oder bisexuell – es spielt keine Rolle, mit wem man Sex hat, sondern wie man sich schützt.

Gerade beim Sexdating mit wechselnden Sexkontakten ist Safer Sex von großer Bedeutung.

Wer Sexdating praktiziert, der hat oftmals wechselnde Geschlechtspartner; diese wiederum schlafen ebenfalls mit verschiedenen Menschen. Das Infektionsrisiko ist also recht groß.

Wie bereits erwähnt, solltest du auf das Kondom nicht verzichten. Zu finden ist es in jeder Drogerie, Apotheke und in jedem Supermarkt. Du musst nicht zwingend in einen Sexshop gehen!

Wenn dir der Einkauf peinlich ist, was er nicht sein sollte, findest du Gummis auch in Kondomautomaten.

Achte beim Kauf auf eine gute Qualität, damit das Kondom beim Sex nicht reißt. Auch die Größe ist wichtig, schließlich soll das Gummi gut sitzen und beim Sex keine Probleme bereiten.

Kondome gibt es in verschiedenen Größen, wobei die meisten Männer mit der Standardgröße zufrieden sind. Für spezielle Fälle gibt es aber auch kleinere sowie größere Kondome.

Achtung: Ein Kondom schützt dich nur, wenn du es richtig anwendest. Probier das Abrollen aus, bis es klappt.

Nicht nur die Anwendung von Kondomen ist wichtig, sondern auch ihre Aufbewahrung und ihr Transport. Im Portemonnaie werden Gummis leicht beschädigt. Bewahre sie lieber in ihrer Originalverpackung auf.

Nicht vergessen: Kondome haben ein Verfallsdatum. Verwende keine abgelaufenen Gummis!

AO Sex: Sex ohne Gummi mit Prostituierten immer gefragter

Trotz der klaren Vorzüge des Kondoms steigt die Nachfrage nach sogenanntem AO Sex.

Was ist AO Sex?

AO ist eine Abkürzung für alles ohne. Es handelt sich also um Sex ohne Gummi.

Natürlich spricht nichts für den Sex ohne Kondome mit Prostituierten und Hobbyhuren. Die Ansteckungsgefahr ist einfach viel zu groß.

Dennoch ist die Nachfrage in Foren und Sexdating-Seiten sehr groß. Das Risiko, sich mit STI anzustecken, lohnt sich aber nicht.

Prostituierte solltest du also nur mit einem Kondom bumsen.

Fazit: Kein Sexdating ohne Kondom

Sexdating ist die moderne Kunst, seine Sexualität im 21. Jahrhundert in vollem Maße auszuleben. Dagegen spricht nichts, solange man sich mit Kondomen schützt und alle anderen Praktiken der Kategorie Safer Sex respektiert.