Worauf stehen Männer wirklich, was lässt Frauen nervös die Beine aneinander reiben? Und welche versteckten Fetische sind eigentlich total angesagt? Keine Universität kann hier auf so umfangreiche Daten zugreifen wie Pornhub.
Die angesagte Pornoseite verzeichnet täglich Millionen von Aufrufen – und fasst diese Jahr für Jahr zu einer umfassenden Statistik zusammen.
Hentai und Japan führen die Suchanfragen an – auch in Deutschland?
Vor allem die Suchbegriffe sind es, welche die heißen Vorlieben des Porno-Publikums verraten. Im weltweiten Vergleich sind die Top-Suchanfragen aus deutscher Sicht nicht ganz nachzuvollziehen: “hentai” und “japanese” stehen ganz oben auf der Liste. Und das schon länger. Dieses Jahr überholte der japanische Anime-Porno lediglich seine Produktionen aus Fleisch und Blut.
Die Deutschen setzen derweil beständig auf Bekanntes. „German“, „Deutsch“ und „Milf“ stehen bei den Suchanfragen auf dem Treppchen. Erst auf Platz Vier folgt Hentai. In Südamerika, Russland und den USA sind die Zuschauer eher von dem Zeichentrick-Porno angetan.
Der größte Neueinsteiger ist hierzulande die Suche nach „turkish“ Pornos. Gleich neun Plätze konnte der Suchbegriff hier gut machen und landet damit in diesem Jahr hinter „lesbian“ auf Platz 6. “Femdom” hingegen fällt in den Suchanfragen fünf Plätze zurück auf Platz 8.
Realitätsnähe als Pornotrend
Zwischen Evergreens und ostasiatischer Fantasie-Kunst finden sich aber auch kleinere Trends wieder. So boomt weltweit die Suche nach romantischer Pornografie – im Schwulenporno hat sich die Anfrage nach der „Bromance“ sogar verdreifacht.
Für den Sex-Experten und Autoren Dainis Graveris ist dies laut Pornhub ein Zeichen, dass Menschen nach realistischeren Porno suchen – und sich hier ihre Inspiration für das echte Leben holen. Nicht umsonst explodieren auch die lebensnahen Suchanfragen.
Bemerkenswert ist dabei der globale Trend zum „Fitness“ Porno. Ein Bereich mit globalem Zuwachs von über 60 Prozent. Während des Lockdowns schlossen viele Fitnessstudios ihre Türen und die heißen Privat-Coaches fanden sich ganz öffentlich – oft eng-anliegend und sexy bekleidet – in Online-Kursen und sozialen Medien wieder. Klar, dass sich da beim Training einiges angestaut hat.
Männer und Frauen stehen auf unterschiedliche Kategorien
Suchanfragen sind das eine, doch viele Pornos lassen sich mehreren Kategorien zuteilen. Auch hier gibt es bei den Deutschen nur wenige Überraschungen: „German“, „Anal“, „Amateur“ und „Milf“ sind die Top-Kategorien. Kein Wunder, passen sie doch hervorragend zusammen. Auf Platz 5 taucht auch hier wieder der Hentai-Porno auf.
Unterschiede gibt es allerdings zwischen den Vorlieben von Männern und Frauen. Im weltweiten Vergleich schauen sich Frauen am ehesten Lesben-Pornos an, mögen jedoch auch japanische und Milf-Pornos, die beiden Kategorien, welche auch bei Männern am angesagtesten sind.
In einigen Kategorien haben die Pornodarsteller jedoch deutlich mehr weibliches Publikum. Dabei handelt es sich meist um Filme, in denen es nicht so wild und hart hergeht. Scissoring, Solo Male, Pussy Licking, Fingering, Lesbian oder der Muscular Man sind eher nach weiblichem Geschmack. Aber auch beim Gangbang und der Double Penetration liegen Frauen im Publikum anteilig etwas vorne.
Nur in einem Land schauen Frauen mehr Pornos
Doch schauen Frauen überhaupt so viele Pornos? Es kommt darauf an, wo: Als einziges Land der Welt schauen die Frauen auf den Philippinen mehr Pornos als die Männer. In Kolumbien ist es knapp die Hälfte.
Deutschland liegt mit einem Frauenanteil von 28% nur auf Platz 20 und reiht sich damit zwischen anderen süd- und mitteleuropäischen Ländern ein. Generell scheint der südamerikanische Kontinent da wesentlich aufgeschlossener zu sein.
Was macht der Porno-Nachwuchs?
Doch wie steht Deutschland in absoluten Zahlen da? Es scheint, als seien die Deutschen entsprechend ihres Rufs ein wenig zurückhaltender mit ihrer Sexualität. Obwohl es das Land mit den meisten Einwohnern innerhalb Europas ist, fällt der Porno-Traffic hinter Japan, Frankreich, Italien und vor allem Großbritannien zurück. Weltweit gesehen liegt Deutschland nur auf Platz 8.
Doch der Porno-Nachwuchs ist im Anmarsch: In Deutschland stammt die Hälfte des Porno-Traffics von 18 bis 34-Jährigen. Mit 28 Prozent haben die Zuschauer zwischen 25 und 34 am meisten Lust auf Porno. Dabei sind auch die Geschmäcker verschieden.
Weltweit sind die jüngsten Porno-Zuschauer bei Pornhub vor allem auf der Jagd nach Lesben-, Hentai-, Cosplay- und Fuß-Pornos. Die ältesten Pornokonsumenten mögen es eher konservativ: Handjob, Mature oder Casting sind beim Porno-Publikum im rentenfähigen Alter angesagt – Milfs sind ihnen hingegen wohl zu jung und tauchen nicht mehr in den Top-Ten auf.
Lana Rhoades sieht jeder gerne zu
Pornostar Lana Rhoades räumt nicht nur weltweit ab, sie ist auch in Deutschland der beliebteste Pornstar – und dass, obwohl sie ihre Porno-Karriere schon seit einiger Zeit an den Nagel gehängt hat.
Als Influencerin gibt sie sich dennoch ziemlich offen und weckt so das Interesse des internationalen Publikums. Auch bei Frauen ist sie die weltweite Nummer 1.
So sticht die unschuldig dreinblickende Schönheit sogar das deutsche Verlangen nach den eigenen Landsfrauen aus: Lucy Cat, heute als „Just Lucy“ bekannt, schafft es nur auf Platz 2 der Liste. Die Porno-Sängerin und Leinwand-Schönheit Mia Julia folgt ihr auf Platz drei.
Deutsche Pornostars weltweit nicht allzu beliebt
Ansonsten widmen sich die Deutschen lieber den Weltstars: Die junge Abella Danger und Eva Elfie, die weltweit auf Platz 2 und 3 der Pornoqueens stehen, schaffen es in Deutschland ebenfalls auf Platz 4 und 5.
Erst auf Platz 8 der weltweiten Liste findet sich übrigens ein Mann: Jordi de Nino Polla steht immerhin bei den Frauen gleich auf Platz 3.
Als heftigster Neueinsteiger gilt Violet Myers, sie macht auf der weltweiten Rangliste ganze 102 Plätze gut und schafft es in die Top-30, im Gegensatz zu den deutschen Pornodarstellerinnen, die international nicht so viel Beachtung finden.
So lang läuft der Porno
In einer Statistik sieht sich Pornhub selbst als Sieger: Der durchschnittlichen Besuchszeit seiner User. Mit 9:55 Minuten kommen die Besucher ganze 29 Sekunden schneller zum endorphin-geladenen Abschluss als noch letztes Jahr.
Warum Pornhub so stolz darauf ist? Die kurze Besuchszeit hat nichts mit heißerem Filmmaterial zu tun, sondern mit schnellerem Zugang und einer optimierten Suche. So findet jeder schnell den Porno, den er sucht.
Die Deutschen finden sich hier ebenfalls auf dem Porno-Platz 8. Ein Zeichen des schlechten Netzausbaus? Schließlich schauen 78 Prozent der Deutschen den Porno über das Handy.
Am längsten benötigen hier die Philippinas: 11 Minuten und 31 Sekunden verbringen sie bei einem Besuch im Durchschnitt auf Pornhub. Vielleicht schauen sie gerne Solo Female Pornos? Denn hier brauchen die Zuschauer am längsten. Nur die Mature Pornos laufen mit 14:58 Minuten noch länger.
Mature oder Schere? Es kommt auf die Zeit an
Wahrscheinlich liegt das auch am Publikum, denn die Pornokonsumenten über 65 Jahren verweilen im Schnitt 90 Sekunden länger auf der Seite.
Für alle, die es eher eilig haben, gibt Pornohub ebenfalls einen Tipp mit auf dem Weg: Mit Reality, Cosplay, Virtual Reality, Fingering oder Redhead schaffen es die Zuschauer deutlich unter neun Minuten. Nur beim Scissoring klappt es sogar unter neun Minuten. So lässt sich die Porno-Pause hervorragend planen.
