Erotik in Corona-Zeiten: Sexexpertin empfiehlt virtuelle Casual-Dates

Kein Sex wegen Corona-Isolation: Ein Schicksal, von dem vor allem Singles betroffen sind. Allerdings gibt es virtuelle Möglichkeiten, trotz Ausgangs- und Kontaktsperre nicht gänzlich auf die Befriedigung erotischer Bedürfnisse verzichten zu müssen. Die Sexexpertin des Casual-Datin-Portals Secret.de klärt auf.

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Virtuelle Erotikdates gegen die Einsamkeit

Corona zwingt die Menschen dazu, zu Hause zu bleiben – und den Kontakt zu anderen weitestgehend zu vermeiden. Konsequenz: Wer alleine lebt, ohne Partner, muss auf Intimität und Zärtlichkeit verzichten. Aber es gibt Mittel und Wege, sexuell trotzdem nicht gänzlich zu vereinsamen. Das meint Andrea Bräu, Sexexpertin des Casual-Dating-Portals Secret.de und Sexualtherapeutin in München.

Dank virtueller Alternativen sei es auch für Singles möglich, sich in Zeiten von Corona erotisch auszuleben. Und nicht nur das: Es können ganz neue sexuelle Sphären erschlossen werden. Via moderner technischer Möglichkeiten (E-Mail, Kurznachrichten, Messenger-Dienste, Videochat etc.) lässt sich der Sex auf eine Ebene heben, in der insbesondere das Kopfkino eine große Rolle spielt.

Zwar eigne sich laut Bräu virtuelle Kommunikation nicht für die Suche nach einer Beziehung, da man sich, ohne seinen künftigen Partner persönlich getroffen zu haben, ein idealisiertes Traumbild von diesem mache, dass nicht der Realität entspricht. Für unverbindlichen Casual-Sex und Sexting sei der Nachrichtenaustausch per Chat hingegen die perfekte Lösung. „Vor allem wünschen sich viele Frauen und Männer mehr als nur Sex. Deshalb wird dem Vorspiel, dem spielerischen Herantasten aneinander, der Anregung der Fantasie und der Steigerung der Lust viel Raum gegeben. Und dazu gehören Schreiben und der Austausch erotischer Fantasien unbedingt dazu“, erklärt die Secret.de-Expertin.

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In andere Rollen schlüpfen

Bräu betont, dass der virtuelle Raum Möglichkeiten biete, Vorstellungen und Fantasien auszuleben, die man sich in der Realität vielleicht nicht trauen würde. Man könne neue interessante erotische Erfahrungen machen, die sich später auch auf reale sexuelle Begegnungen positiv auswirken. „Ist das Kopfkino erst einmal an, entwickeln viele eine unglaubliche Kreativität. Denken sich Szenen in einem Café oder Hotel aus, spielen mit Dominanz und Unterwürfigkeit“, sagt die Sexualtherapeutin.

Außerdem macht Bräu darauf aufmerksam, dass man mittels Casual-Dates im Netz sehr gut sein sexuelles Profil verfeinern könne. Sie erläutert: „Bedürfnisse und Wünsche verändern sich schließlich häufig im Laufe des Lebens und wer nicht gleich alles in der Praxis testen will, kann sich schreibend herantasten und auch mal in eine ganz andere Rolle schlüpfen.“ Dass man beim Sex Chat zudem anonym ist, also keinen unmittelbaren Kontakt zu seinem Sexualpartner hat, würde das Prickeln deutlich steigern.

Anheizen über die Stimme beim Telefon-Sex

Wem Chat-Sex per Kurznachrichten nicht ausreicht, der kann den herkömmlichen Chat auch durch einen Videochat ersetzen. Da man den Sexualpartner beim Camsex sieht, ist der Sex wegen des zusätzlichen visuellen Reizes womöglich noch höher. Oder man versucht es mit klassischem Telefon-Sex, was Andrea Bräu insbesondere allen Experimentierfreudigen empfiehlt. Über die Stimme anzuheizen, lasse ein Gefühl von mehr Nähe entstehen und sei eine spannende Erfahrung. Allerdings erfordere diese Form sexueller Kommunikation viel Mut.

Die Secret.de-Expertin warnt aber davor, Telefon-Sex mit jemandem zu betreiben, den man noch nicht kennt. Sie rät davon ab, ungeachtet der eigenen Anonymität seine private Telefonnummer weiterzugeben. Außerdem solle man an Fremde keine erotischen Bilder verschicken. „Kommuniziert man über ein Portal wie Secret, hat man einen geschützten Raum, um sich auszutauschen“, sagt sie.

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Zwei Drittel der Secret.de-Mitglieder sind offen für erotische Konversation

Bei den Secret.de-Mitgliedern steht erotische Kommunikation über die Nachrichtenfunktion des Portals hoch im Kurs. Dank detaillierter Profilangaben, zum Beispiel Vorlieben wie Kuschelsex, Fesselspiele, Rollenspiele oder Dirty Talk, können sich Gleichgesinnte schnell und einfach  virtuelle Sexkontakte finden.

6 Prozent der User von Secret.de ist unbedingt daran interessiert, via Mail intim zu werden und erotische Gespräche zu führen. Für 19 Prozent wäre das eine schöne Erfahrung. Und ganze 64 Prozent, fast zwei Drittel, ist dafür je nach aktueller Situation und Gemütslage offen. Insgesamt kommt also für 89 Prozent der Mitglieder des Sex-Dating-Portals erotische Konversation in Frage. Gut möglich, dass der Prozentwert wegen der Corona-Isolation derzeit sogar noch höher ist.