Wie eine Prostitutionsgegnerin online versucht „Freier“ zu outen

Eine Prostitutionsgegnerin will angebliche Freier im Internet vor deren Ehefrauen auffliegen lassen. Davon berichtet eine Escort-Dame aus Berlin, die von einem Facebook-Freund über dieses perfide Vorgehen informiert wurde.

Sexarbeitsgegnerin versucht Facebook-Freunde als angebliche Freier zu outen

Auch heute noch ist der Beruf der Prostituierten in Teilen der Gesellschaft verrufen. Regelmäßig kommt es daher aktiv zu Anfeindungen gegenüber Sexarbeiter/innen und Freiern. Auch im Internet und auf sozialen Medien versuchen manche Prostiutionsgegner/innen ihre Agenda auf fragwürdige Weise durchzusetzen.

Das macht ein aktueller Fall deutlich, den Salomé Balthus, eine bekannte Philosophin, Autorin, Prostituierte und Betreiberin eines Berliner Escort Service nun schildert. Auf Twitter schreibt sie: „Meanwhile auf Facebook: Sexarbeitsgegnerinnen versuchen meine Freunde vor deren Ehefrauen zu outen als Besucher von Seiten von Prostituierten.“

Auslöser für den Tweet ist die Nachricht eines Facebook-Freundes, dessen Ehefrau von einer Userin mit dem Namen Lisa mitgeteilt bekam: „Dein Mann besucht Seiten von Prostituierten auf FB (Facebook).“ Mit „Seiten von Prostituierten“ ist die Facebook-Seite von Balthus gemeint.

Bevor besagter Facebook-Freund Salomé Balthus über diesen Vorfall in Kenntnis setzte, wendete er sich an Lisa. Aus dem kurzen Austausch mit ihr, den er mit Balthus teilte, macht er dieser deutlich, dass er und seine Frau Bewunderer von Salomé Balthus seien und seine Frau ebenfalls die Seite der Prostituierten besucht habe. Seine Ehefrau wisse also nicht nur davon, dass er Balthus auf Facebook folge, sondern sie sei sogar selbst eine ihrer Follower.

Lisa ließ nicht locker und bestand darauf, die Ehefrau fragen zu dürfen, ob das der Wahrheit entspreche. Das verweigert Balthus‘ Facebook-Freund jedoch, da weder er noch seine Ehefrau sie (Lisa) kennen würden und kein Interesse daran haben, sich mit einer ihnen weitestgehend unbekannten Person näher auszutauschen.

Entsetzen bei Balthus und ihren Twitter-Followern

Salomé Balthus ist entsetzt über das perfide Vorgehen der Prostitutionsgegnerin. Einer ihrer Twitter-Follower schreibt: „Wie übergriffig kann man sein, das ist ja zum Schreien.“ Eine weitere Twitter-Userin reagiert mit komplettem Unverständnis: „Ich bin ganz schrecklich naiv (glaub ich) und kapiere es nicht: Was hat so eine Lisa davon? Was geht es sie an?“

Dass Lisa mit dem Versuch, einen „Besucher von Seiten von Prostituierten“ zu outen, massiv in das Recht zur Selbstbestimmung eines jeden Einzelnen eingreift, steht für fast alle Follower von Balthus fest. Auf den Punkt bringt es folgender Users: „Hmmm, da bin ich selbst sprachlos, puhhhhhh….. Wie war das noch mal mit dem selbstbestimmten Leben? Offensichtlich nur, wenn man bestimmten Tugenden folgt. Dann entfolge ich genau jenen Tugenden, wo sich eben jene über andere stellen und sagen, wie sie leben sollen.“