Umfrage zeigt: 40 % der Escorts haben schon einmal negative Erfahrungen mit Kunden gehabt

Gewiss wollen die meisten Freier den Sexarbeitern ein sicheres Gefühl geben. Doch viele Huren und Escorts haben Vorbehalte: Sie haben in der Vergangenheit bereits schlechte Erfahrungen gemacht. Eine Umfrage zeigt, warum Sexarbeiter ihren Job trotzdem ausüben – und wo man ihnen ein sicheres Gefühl geben kann.

Prostituierten macht ihr Beruf Spaß

Auf Kaufmich.com bieten hunderte von Sexarbeiter ihre Dienstleistungen an. Unter ihnen hat das Dienstleistungs-Portal kürzlich eine Umfrage zum Thema Sicherheit gemacht und außerdem nach den Hintergründen für die Berufswahl als Hure oder Escort gefragt.

Der allgemeine Tenor: Den Sexarbeitern gefällt ihre Arbeit sehr gut. Sie haben sich zu ihrem Beruf entschieden, weil ihnen Sex einfach Spaß macht. Ganze 72 Prozent geben dies als Grund an. Und obwohl mit 50,6 Prozent der Befragten gut die Hälfte auch die Verdienstmöglichkeiten als Sexarbeiter hervorhebt, haben mit 23,6 Prozent nur etwa ein Viertel den Job aus finanzieller Not gewählt.

Auch die flexiblen Arbeitszeiten kommen bei 46,6 Prozent gut an. Insgesamt könnte man also annehmen, dass die Prostituierten bei Kaufmich sehr zufrieden mit dem eigenen Job sind.

Nur wenige Sexarbeiter holen sich Hilfe bei Problemen

Doch es gibt einen Haken: Die Sicherheit. Mit 39,7 Prozent der Befragten können viele Escorts und Huren auch über negative Erfahrungen mit Kunden berichten. Hilfe holen sie sich dabei jedoch nur selten – aus Angst vor den Folgen. 46,3 Prozent der Befragten fürchten, dass sie sich zwangsläufig outen müssten, wenn sie Hilfe in Anspruch nehmen, 31,7 Prozent haben schlichtweg Angst vor der Stigmatisierung.

Kaufmich Umfrage Sicherheit bei Escorts
Grafik: Kaufmich

„Die Umfrage unterstreicht die Notwendigkeit, die Sicherheitsbedingungen und Arbeitsumgebungen für Sexarbeiter*innen zu verbessern“, findet Melissa Mayr, Sprecherin von Kaufmich. Anstatt wie aktuell einen Beschluss für ein Prostitutionsverbot zu diskutieren, sollte man eher Stigmatisierungen abbauen.

Weitere Maßnahmen wie Gesundheitsschulungen, Bildungsmaßnahmen und spezielle Ansprechpartner bei der Polizei könnten die Arbeit von Sexarbeiterorganisationen stützen.

Wo sich Huren und Escorts sicher fühlen

Doch viele Prostituierte zählen vorerst auf ihre eigenen Fähigkeiten: Dazu gehört für 60,9 Prozent ihre Menschenkenntnis, aber auch eine Überprüfung der Online-Profile finden 60,3 Prozent der Befragten wichtig.

Kaufmich macht es ihnen dabei leichter. „Mit verschiedenen Features, wie zum Beispiel dem Bewertungssystem in Verbindung mit dem Datemanager oder dem Vertrauenslevel, haben wir die Sicherheit der Escorts auf unserem Portal bereits deutlich verbessert“, findet Melissa Mayr.

Dennoch bleibt einer der Hauptaspekte in Sachen Sicherheit für die Sexarbeiter der Ort des Treffens mit den Kunden. Überraschend: Das Bordell bildet hier das Schlusslicht. Im Puff fühlen sich nur 13,2 Prozent der Sexarbeiter sicher. Ähnlich sieht es mit den eigenen vier Wänden oder Outdoor-Treffpunkten aus, an denen sich deutlich über zwei Drittel unsicher fühlen.

Zu Hause beim Kunden wiegen sich immerhin 49,4 Prozent in Sicherheit. Doch der beste Ort, um Prostituierten beim Sex ein gutes Gefühl zu geben, ist das Hotel: Immerhin 77 Prozent der Sexarbeiter haben hier keine Sicherheitsbedenken. Besonders nicht, wenn sie ihren Standort teilen, denn auch das ist für etwa die Hälfte aller Prostituierten eine übliche Maßnahme.