Studie zeigt: Viele Menschen können sich eine offene Beziehung vorstellen

Mit einer immer aufgeschlosseneren Gesellschaft steigt auch die Akzeptanz für alternative Beziehungsmodelle – etwa für das der offenen Beziehung. Doch was heißt das in konkreten Zahlen? Eine neue Studie der Erotikcommunity Joyclub gibt Aufschluss.

Vier von fünf sagen, dass eine offene Beziehung möglich ist

Joyclub hat 3.000 der eigenen Mitglieder zu offenen Beziehungen befragt. Ergebnis: Ganze 81,1 % der Studienteilnehmer sind davon überzeugt, dass dieses Beziehungsmodell funktionieren kann.

Joyclub Studie offene Beziehung
Grafik: Joyclub.de

Davon kann es sich rund die Hälfte – deutlich mehr Männer als Frauen – für das eigene Leben vorstellen. Viele sehen es also als Option, neben dem festen Partner in Absprache und Akzeptanz weitere Sexpartner zu haben. Der Rest lehnt eine offene Beziehung ab.

Rund ein Viertel hat sogar schon mal eine Beziehung in einer solchen Konstellation geführt. Interessanterweise mehr Frauen als Männer.

Mehrheit sieht Ausleben sexueller Wünsche als größten Vorteil einer offenen Beziehung

Aber warum herrscht inzwischen eine so große Aufgeschlossenheit gegenüber dem Modell der offenen Beziehung?

Die Mehrheit (54,7 %) sagt, dass sie nur durch Sex mit anderen Personen die Möglichkeit haben, die eigenen Wünsche und Fantasien auszuleben. Schließlich hat man im Bett nicht zwingend die gleichen Vorstellungen wie der feste Partner, auch wenn man diesen liebt.

Des Weiteren sind für viele die ehrliche Kommunikation (54,4 %) und das Gefühl von Freiheit (51,9 %) die wichtigsten Gründe, warum das Beziehungsmodell bei ihnen so positiven Anklang findet. Ebenso wie das Entdecken neuer erotischer Fantasien (51,3 %) und mehr Abwechslung und Vielfalt im Bett und darüber hinaus (50,9 %).

Dan Apus Monoceros, Coach für alternative Beziehungsmodelle, fragt: „Natürlich ist das Verbotene immer viel reizvoller. Wieso also nicht einfach erlauben, was Spaß macht?” Die Umfrage bestätigt: Rund 25 % assoziieren mit einer offenen Beziehung weniger Verlangen nach Verbotenem.

Eifersucht kann für mehr als ein Drittel ein Hindernis an einer offenen Beziehung darstellen

Dass eine offene Beziehung ihre Schattenseiten haben kann, ist aber auch für die Umfrageteilnehmer kein Geheimnis.

Mit 36,9 % nennt der Großteil der befragten Männer und Frauen das Gefühl der Eifersucht als größtes Hindernis, gefolgt von Fremdverlieben mit 25,8 %, Unsicherheit mit 19,2 % und Zeitmangel mit 18,1 % der Stimmen.

Mehrheit würde offene Beziehung geheim halten

Die Mehrheit der Befragten ist sehr offen, was die eigene Sexualität angeht. Kein Wunder also, dass gemeinsame Besuche erotischer Veranstaltungen (39,6 %) oder das Offenbaren noch geheimer Sexfantasien (25,1 %) bei vielen ganz oben auf der Liste erotischer Vorsätze für 2023 steht.

Trotz dieser gelebten sexuellen Progressivität würden sich jedoch gerade einmal 18,3 % öffentlich zu einer offenen Beziehung bekennen, da ihnen das Thema zu pikant ist. 28,1 % sagen, dass Missverständnisse und Probleme die Hauptgründe sind, warum sie eine solche Konstellation lieber geheim halten würden. Alle anderen würden sich lediglich Bekannten und Freunden anvertrauen, welche die eigene Einstellung teilen.