Rotlicht-Statistik: Wie viele Prostituierte hat Deutschland?

Das statistische Bundesamt hat Daten über das Rotlicht-Gewerbe veröffentlicht. Im vergangenen Jahr waren in Deutschland rund 32.800 Prostituierte offiziell bei Behörden registriert. Die meisten stammen aus Südosteuropa.

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Nur jede fünfte Prostituierte ist deutsch

Schwarzarbeit ist im Prostitutionsgewerbe immer noch keine Seltenheit. Allerdings wurden vom Staat bereits Maßnahmen gegen illegale Sexarbeit ergriffen. Das seit 1. Juli 2017 geltende und äußerst umstrittene Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) sieht eine Anmeldepflicht für Prostituierte und Erlaubnispflicht für Prostitutionsgewerbe vor. Deshalb ist es möglich, Zahlen über die Prostituierten in Deutschland zu veröffentlichen.

Ende 2018 sind laut dem statistischen Bundesamt (Destatis) 32.800 Prostituierte gültig bei Behörden in Deutschland angemeldet gewesen. Davon waren gerade einmal 6.200 deutsch. Den größten Anteil machten südosteuropäische Prostituierte aus. Ganz vorne sind rumänische Prostituierte mit 11.600, was rund ein Drittel der Gesamtmenge entspricht. Die zweithäufigste Staatszugehörigkeit von Prostituierten in Deutschland ist die ungarische mit 3.200 (10 Prozent), die dritthäufigste die bulgarische mit 2.400 (7 Prozent).

Mit 1.800 ist die Zahl der Prostituierten aus Asien verschwindend gering. Nur aus Amerika mit 800 und Afrika mit 300 stammten noch weniger Sexarbeiter in Deutschland.

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Was das Alter der Prostituierten angeht, waren mit 25.000 rund drei Viertel zwischen 21 und 44 Jahren. 45 Jahre oder älter waren 5.700 (17 Prozent) und zwischen 18 und 20 lediglich 2.000 (6 Prozent). Es zeigt sich also das, was man schon vermutet hat: Die meisten Prostituierten sind mittleren Alters. Sehr junge oder alte Sexarbeiter sind die Ausnahme.

Prostitutionsgewerbe, die eine vorläufige oder erteilte Erlaubnis hatten, gab es 1.600. Wenig überraschend handelte es sich dabei größtenteils um Prostitutionsstätten (zum Beispiel Bordelle), insgesamt 1.530 (96 Prozent). Mit gerade einmal 70 entfielen die restlichen 4 Prozent auf Prostitutionsvermittlungen, -fahrzeuge und -veranstaltungen.

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Eingeschränkte Aussagekraft der Statistik

Die Zahlen sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Das hat zwei Gründe. Zum einen kommen – wie eingangs erwähnt – viele Prostituierte nicht der seit zwei Jahren geltenden Anmeldepflicht nach. Ebenso gibt es immer noch Prostitutionsstätten, die illegal betrieben werden, also für die keine Erlaubnis eingeholt wurde. Weder nicht angemeldet Prostituierte noch unerlaubt betriebene Prostitutionsstätten sind in den offiziellen Zahlen vom statistischen Bundesamt enthalten. Es ist daher davon auszugehen, dass die Zahlen noch deutlich höher sind.

Der zweite Grund ist der, dass die Anmeldepflicht für Prostituierte nach dem ProstSchG bis zum Stichtag für die Datenerhebung, den 31.12.2017, noch nicht bundesweit von allen Behörden umgesetzt werden konnte. In dem Jahr waren lediglich 7.000 Prostituierte angemeldet. Und da die Daten des statistischen Bundesamtes auf den Angaben der zuständigen Behörden basieren, sind die Ergebnisse fehlerhaft. Zum Berichtjahr 2018 waren dann zwar die Behörden aller Bundesländer dazu in der Lage, dem neuen Gesetz Rechnung zu tragen, dennoch gab es weiterhin Schwierigkeiten bei der Verwaltung, was schlussendlich zu Fehlern in der Statistik geführt hat.

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