Sexuelle Freiheiten sind ein hohes Gut. Voraussetzung dafür ist eine offene Gesellschaft, in der sich jedes Mitglied voll entfalten kann. Insbesondere in Großstädten sind der sexuellen Vielfalt keine Grenzen gesetzt. Doch wo ist was genau erlaubt und welche Angebote sind vorhanden?
Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, hat das Online-Magazin Lust die Metropolen dieser Welt unter der Lupe genommen. Das Ergebnis ist ein Ranking der sexuellen offensten Städte, bei dem gleich zwei deutsche Vertreter auf dem Treppchen weit oben stehen.
Wie die Statistik erhoben wurde
Um das Ranking zu erstellen, wurden mehrere Kategorien zurate gezogen und in den jeweiligen Städten ausgewertet. Im Detail ist das die Anzahl der Gay-Bars, der Sex-Shops, die Anzahl und Größe der regelmäßig stattfindenden LGBTQI-Events sowie der freie Zugang zu Verhütungsmitteln und PrEP-Medikamenten (HIV-Vorsorge).
Darüber wurde im Rahmen der Studie geprüft, ob es in der jeweiligen Stadt Antidiskriminierungsgesetze und die rechtliche Erlaubnis für die gleichgeschlechtliche Ehe sowie Geschlechtsanpassungen gibt. Auch von Bedeutung ist, ob Prostituierte ihrer Sexarbeit legal nachgehen dürfen.
New York – keine Stadt für prüde Amis
And the Winner is New York City, die weltoffene und liberale Metropole der USA. Doch welche Faktoren haben den Ausschlag für den ersten Platz gegeben? Hier lohnt sich unter anderem ein Blick auf die Anzahl der Schwulenbars und Sexshops. So können die New Yorker in rund 71 Läden Sexspielzeuge und erotische Accessoires käuflich erwerben.
Die Anzahl der Gay-Bars beläuft sich auf stolze 176. Unter den zehn jährlich wiederkehrenden LGBTQI Events findet in New York auch der Christopher Street Day (CSD) statt, der seinen Ursprung im Jahre 1969 hat und als homosexuelle Revolte in die Geschichte einging. Dass Sexarbeit hingegen nicht legal ist, ist mit Ausnahme von Nevada allerdings ein staatenübergreifendes Problem der USA.
Sexuelle Offenheit in Köln und Berlin
Auf Platz zwei und drei finden sich mit Köln und Berlin direkt zwei deutsche Großstädte. Köln, bekannt für seine große LGBTQI-Community, rankt also noch vor der bei Menschen aus aller Welt so beliebten Hauptstadt der Bundesrepublik.
Das hängt neben der prinzipiellen Offenheit der Rheinländer mit den zahlreichen Angeboten in der Domstadt zusammen. 18 Gay-Bars, 15 Sexshops und grandiose 23 LGBTQI-Events wie das queere Carnival Festival stehen jährlich im Kölner Sex-Kalender.
Berlin hingegen punktet mit 32 Schwulenbars, 44 Sexshops und 15 Events – darunter wie in Köln auch ein eigener CSD im Rahmen der Pride Week. Darüber hinaus kommen Fans der BDSM-Szene voll auf ihre Kosten und natürlich steht auch die einzigartige Berliner Clubszene für sexuelle Freiheit.
Weitere Metropolen mit Sex-Appeal
Auch die nächsten fünf Platzierungen werden von Städten besetzt, die man überwiegend dort erwarten würde. So steht Madrid auf Rang vier und damit stellvertretend für die pure Lebenslust der spanischen Bevölkerung.
Schwule finden in 22 Gay-Bars einen Anlaufpunkt. Darüber hinaus existieren 35 Erotik-Läden und fünf der ganz großen LGBTQI-Veranstaltungen. Seit 1995 ist zudem auch Sexarbeit in Spanien nicht mehr illegal.
Die Platzierungen fünf und sechs gehen mit Los Angeles (62 Gay-Bars, 115 Sexshops, 3 Events) und San Francisco (116 Gay-Bars und 28 Sexshops, 11 Events) wieder an die USA. Danach folgen das liberale London (27 Gay-Bars, 39 Sexshops, 9 Events) auf Rang sieben und Amsterdam (15 Gay-Bars, 23 Sexshops, 6 Events) mit seinem berühmt-berüchtigten Rotlichtviertel auf Platz acht.