Sexting, erotisches Chatten per Smartphone, hat sich in Deutschland zu einem regelrechten Volkssport entwickelt. Was könnte der Grund dafür sein? Etwa Corona und die damit verbundenen sozialen Einschränkungen der vergangenen Monate? Die Erotik-Community Joyclub wollte es wissen und hat die eigenen Mitglieder befragt.
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Über 80 Prozent der Deutschen haben schon mal Sexting betrieben
Erotisches Aufheizen per Smartphone, ohne dem Flirtpartner körperlich nahe zu sein, ist gerade in Corona-Zeiten ein Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Schließlich steht das soziale Leben seit einigen Monaten weitestgehend still. Wie sehr sich das sogenannte Sexting in jüngerer Vergangenheit tatsächlich zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung der Deutschen gemausert hat, hat nun die Erotik-Community Joyclub in einer Umfrage unter 2.000 der eigenen Mitglieder untersucht.
Ergebnis: 84 Prozent der Frauen und Männer haben in ihrem Leben bereits Sexting-Erfahrungen gesammelt und pikante Dirty-Talk-Nachrichten mit einer anderen Person ausgetauscht. 82 Prozent sind sogar schon mal ein Stück weitergegangen und haben sich beim erotischen Digital-Flirt nicht aufs Schreiben von zweideutigen Nachrichten beschränkt, sondern sogar explizite Bilder und/oder Videos ausgetauscht.
Sexting findet dabei allerdings nicht immer freiwillig statt. Insbesondere das weibliche Geschlecht kann davon ein Lied singen. So geben 86 Prozent der befragten Umfrageteilnehmerinnen an, schon mal unerwünschte Sexting-Nachrichten erhalten zu haben. Bei den Männern gilt das gerade einmal für jeden Dritten.
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Frauen mögen es stilvoll, Männer explizit
Auch in der Art des Sextings bestehen Unterschiede zwischen den Geschlechtern, wie die Joyclub-Umfrage zeigt. Konkret: Frauen verschicken lieber stilvolle Nachrichten, Bilder und Videos, die nicht zu heiß Sinn, sondern vor allem das Kopfkino anregen sollen (54,8 Prozent).
Männer mögen es hingegen explizit und freizügig (58,7 Prozent). Ihr Motto: Je versauter und direkter, desto besser.
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Anonymität ist für viele wichtig
Auch Datenschutzbedenken spielen beim Sexting eine Rolle. Vor allem wenn nicht nur intime Nachrichten, sondern auch eindeutige Bilder und/oder Videos verschickt werden.
Und wie äußern sich die? Ganz einfach: Beim Sexting mit einem losen Flirt wird von 75,6 Prozent, also drei Viertel, darauf geachtet, sich auf Aufnahmen nur ohne Gesicht zu zeigen. Schließlich kennt man den Flirt-Partner nicht wirklich gut. Man weiß also nicht, was dieser mit dem pikanten Material anstellt, weshalb man lieber die Anonymität wahrt.
Anders sieht es beim erotischen Flirten mit dem eigenen Partner aus, zu dem eine gewisse Vertrauensbasis besteht. Daher sagen hier „nur“ 38,2 Prozent der befragten Frauen und Männer, dass sie beim Sexting versuchen, auf Nacktfotos anonym zu bleiben.
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Sexting kein zwingender Trennungsgrund
Wer trotz Beziehung mit jemand anderem Sexting betreibt, muss nicht zwingend befürchten, von seinem Partner verlassen zu werden.
So geben zwar 22,1 Prozent der Frauen und 15,3 Prozent der Männer an, dass sie ihren Partner schon mal beim erotischen Fremd-Flirten per Smartphone erwischt haben, allerdings bezeichnet das nur knapp mehr als ein Viertel als Fremdgehen.
Das Sexting-Verhalten hat sich durch die Corona-Pandemie kaum verändert
Man könnte vermuten, durch die vielen Einschränkungen der Corona-Pandemie hat sich das Sexting-Verhalten der Deutschen verändert. Dass das jedoch nicht der Fall ist, zeigen die Ergebnisse der Joyclub-Umfrage.
So sagt zwar in etwa jeder Fünfte, seit der Pandemie mehr erotische Nachrichten zu verschicken als vorher, bei 17,9 Prozent ist es jedoch genau umgekehrt. Ihnen ist wegen der aktuellen Umstände die Lust auf sexuelle Konversation weitestgehend vergangen.